Meuselwitz. Der Baufortschritt bei der Erweiterung der Bluechip Arena in
Zipsendorf ist unübersehbar. Das Fundament für die Aufstockung der
Samsung-Arena ist fertig gegossen und der Rohbau für die Überdachung steht
ebenso wie der des neuen Sozialtraktes.
„Wir liegen beim Bau voll im Zeitplan“, sagt der Präsident des ZFC Meuselwitz,
Hubert Wolf. Allerdings war da auch „Riesenglück“ im Spiel, wie Wolf selber
einräumt. Denn vor allem bei den Tiefbauarbeiten machten sich angesichts des
miserablen Baugrundes erhebliche Mehrarbeiten am Tribünenfundament sowie am
Sozialtrakt nötig. „Dort war nur aufgeschütteter Boden, der nicht tragfähig
war. Insgesamt mussten über 400 Tonnen zusätzlicher Beton eingebaut werden“,
erklärt Wolf. Dass deshalb nun doch kein Bauverzug in dem ohnehin straff
geplanten Ablaufplan zu beklagen ist, hängt mit dem überaus milden Winter
zusammen. „Wir hatten kaum einen Tag Frost, weshalb die Arbeiten auch in der
eigentlich eingeplanten Winterpause nicht ruhen mussten. So haben wir die
verlorene Zeit wieder rausgeholt“, atmet Wolf auf.
In der Woche nach Ostern soll dann der Rohbau des Tribünenkörpers
fertiggestellt werden. Dann beginnt die Einbetonierung der
Stehplatzerweiterung. Ist die Tribünenerweiterung fertig, fasst die
Arena mit 5000 Zuschauern rund 1000 mehr als vor der Erweiterung. „Insgesamt
werden wir 760 neue Stehplätze und weitere 140 Sitzplätze inklusive zehn
Arbeitsplätzen für Journalisten unter dem Tribünendach haben“, erklärt der
Präsident. Mit diesen zusätzlichen und im Erstentwurf nicht geplanten
Sitzplätzen erfüllt der Verein eine Forderung des Deutschen Fußballbundes an
Stadien, die die Anforderungen für internationale Spiele erfüllen. Und die
Bluechip Arena ist schon am 23. April erstmals Schauplatz eines
Nachwuchsländerspiels: Dann trifft hier die deutsche Jugend-Nationalmannschaft
auf die Elf aus Serbien. Außerdem ist die Arena 2009 Spielort der
Jugend-Europameisterschaften.
Allerdings erhöhen sich durch die Mehrarbeiten an der Tribünengründung sowie
die zusätzlichen Sitzschalen auch die Kosten. „Rund 40 000 Euro“, sagt Wolf.
Deshalb muss der ZFC für das Gesamtprojekt knapp 500 000 Euro aufbringen. Davon
sind 118 800 Euro Fördermittel vom Freistaat. Weitere 128 000 Euro steuert die
Bluechip Computer AG für die Namensrechte der kommenden vier Jahre bei. Die
Stadt Meuselwitz hilft mit 5000 Euro. Allerdings rund die Hälfte der
Gesamtsumme müssen über Sponsorengelder sowie aus der Vereinskasse aufgebracht
werden. Dafür werden auch Spenden gesammelt. Allerdings klafft hier nach Wolfs
Erkenntnissen noch eine große Lücke zwischen den geplanten und den
tatsächlichen Einnahmen. Auf der Habenseite stehen da bislang knapp 30 000 Euro
– geplant sind rund 140 000 Euro.
Ein möglicher Grund für die etwas unterkühlt laufende Spendenfreude der
ZFC-Fans sind nach Hubert Wolfs Meinung auch die alles andere als berauschenden
Leistungen, die derzeit die Oberligamannschaft abliefert.
Zurückgedreht wird an dem Bauprojekt allerdings nichts. Dafür ist man auch
einfach schon zu weit. „Zum Länderspiel Ende April sind der Sozialtrakt wie
auch die Tribüne komplett fertig“, legt sich Wolf fest. Einzig die Stehplätze
werden dann noch nicht nutzbar sein, weil der Beton erst aushärten muss.
Der Präsident macht aber kein Geheimnis aus Überlegungen im Vorstand, den
Eintritt für die dann überdachten und mit gehobenem Komfort ausgestatteten
neuen Plätze um jeweils einen Euro anzuheben. Jörg Wolf