bluechip-Arena wird umgebaut

DFB-Auflagen für Regionalliga erhöhen sich auf 100 000 Euro / ZFC will Ausweichplatz Zentralstadion auf jeden Fall vermeiden

Meuselwitz. Die vom Deutschen Fußballbund (DFB) gestellten Auflagen für ein regionalliga-taugliches Stadion kosten den ZFC Meuselwitz hammerharte 100 000 Euro. Dennoch will Klubchef Hubert Wolf das Geld auftreiben und auch die Umbauarbeiten, wie gefordert, bis zum 31. Juli abschließen. Zum angedrohten Szenario, dass der ZFC seine ersten Heimspiele im Leipziger Zentralstadion austragen muss, „wird es nicht kommen“, sagt Wolf der OVZ.
Gemäß den Vorgaben des DFB muss die Bluechip-Arena in drei Sektoren geteilt werden. Sektor Grün beinhaltet den gesamten Südbereich, also die Herkules- und Belinea-Tribüne, die übrigens ab sofort Sparkassen-Tribüne heißt. Sektor Rot erstreckt sich vom Sprechergebäude über den inneren Hauptweg bis zum Ende der überdachten Tribüne. Dieser erhält vom Bereich des Haupteingangs aus einen separaten Zugang. Der Hauptgang im künftigen Sektor Rot dient als innerer Erschließungsweg, von dem auch die Toiletten, Kioske und die Fanbaude erreicht werden können. Sektor Gelb ist der komplette Gästeblock mit Zugang über den Waldparkplatz und den Umgangsweg Nord. Dort wird ein weiträumiger Kassen-, Zugangs- und Kontrollbereich geschaffen. Der Gästeblock erhält außerdem eine WC-Anlage. Alle Sektoren werden getrennt, sodass ein bislang mitunter problemloser Spaziergang um die Spielfläche herum nicht mehr möglich sein wird.
Das ist aber nicht alles. Die nördliche Hälfte der Stahl- und Holztribüne wird abgebaut und an dieser Stelle ein großer Stehplatzblock mit neun Stufen errichtet. Dieser Stehplatzbereich reicht dann bis auf die Längsgerade. Die südliche Hälfte am Sprechergebäude bleibt als reine Sitzplatzanlage erhalten. Danach wird entschieden, ob auch sie zu einer reinen Sitzplatz- oder Stehplatztribüne umgebaut wird.
Von der nördlichen Ecke bis zur überdachten Tribüne werden sechs Reihen Klappsitze errichtet, wodurch keine inneren Stadionzäune gebaut werden müssen und von der überdachten Tribüne von jedem Sitzplatz aus die Eckfahne auf der Westseite eingesehen werden kann.
In der überdachten Tribüne wird zwischen den Sitz- und den Stehplätzen ein Durchkriechschutz errichtet. Der Zugang zu den überdachten Stehplätzen erfolgt ausschließlich über das Treppenhaus hinter der Tribüne, zu den Sitzplätzen geht’s nur noch über die Seitenaufgänge. Auch die überdachte Tribüne wird eine WC-Anlage erhalten. Im oberen linken Bereich (Blickrichtung Spielfeld) wird eine Sicherheitszentrale installiert.
Dass die Herkules- und Belinea-Tribüne auch in Zukunft sowohl Sitz- als auch Stehplätze haben, wurde vom DFB abgelehnt. Der ZFC musste entscheiden, entweder einen Zaun zu bauen oder die Stehplätze wegfallen zu lassen. Das Präsidium entschied sich für Letzteres, will aber die angestammten Stehplatzinhaber nicht vertreiben. Daher sollen die beiden Tribünen zwei zusätzliche Sitz-Reihen und jeweils einen Mittelgang bekommen. Die jeweilige Hälfte von der Eckfahne bis zur Mitte wird statt sieben Euro Stehtarif zu acht Euro angeboten, die Plätze im Bereich der Mittellinie dafür zu zehn Euro. Durch diese Varianten werden zusätzliche Sitzplätze errichtet, auf einen Zaun verzichtet, bei nahezu gleichen Preisen, erläutert der ZFC-Chef.
Seinen Angaben zufolge haben sich die anfangs auf 40 000 Euro geschätzten Kosten des Umbaus auf 100 000 Euro erhöht. Das Geld werde dennoch „sehr wahrscheinlich da sein“, sagte er. Die eine Hälfte werde von Sponsoren aufgebracht, ein Teil auch durch Reparatur- oder Gewährleistungsansprüche. Wieviel Geld noch fehlt und woher es kommen soll, ließ Wolf offen. Allerdings werden die Umbauten pünktlich abgeschlossen. Damit werde nicht der Fall eintreten, dass der ZFC die ersten Spiele im Zentralstadion austragen müsse. Dieses mögliche Szenario hatte Wolf in Briefen an Sponsoren zumindest angedeutet.
Der DFB selbst werde keinerlei finanzielle Hilfen leisten, erklärte Wolf, gleichwohl der teure Umbau auf dessen Forderungen zurückgehe. Einzige Alternativen zu den Investitionen wäre der Verbleib in der Oberliga oder der Gang in ein anderes Stadion gewesen.
Die Freude auf die neue Liga will der ZFC seinen Fans auch nicht mit steigenden Imbiss-Preisen versalzen. Das Präsidium hat hier Wort gehalten“, sagte der Klubchef. Alle Preise für Speisen und Getränke, von Bier über Bratwurst, Steak und Fischbrötchen bis hin zu Mineralwasser und Kaffee blieben, wie sie waren. Hinzu kommen weitere alkoholfreie Getränke, die fortan ebenfalls kalt wie ein Bier ausgereicht werden können.
Jens Rosenkranz OVZ 27.06.09